Speedmarathon endet mit 2.094 Verstößen

Potsdam

Überregional

Kategorie
Verkehr
Datum
20.04.2024

Die Polizei Brandenburg beteiligte sich am heutigen Tag am europaweiten Speedmarathon. In 24 Stunden wurden insgesamt 2.094 Geschwindigkeitsverstöße festgestellt. An der Kontrollaktion beteiligten sich 286 Polizeibeamtinnen und Polizeibeamte, die an 131 Stellen die Geschwindigkeit der Verkehrsteilnehmer kontrollierten.

Polizeioberrat Mathias Funk, Leiter des Verkehrsbereichs im Polizeipräsidium:

„Wer rast, gefährdet sein Leben und das anderer! Im letzten Jahr haben 108 Menschen auf unseren Straßen ihr Leben verloren – und davon 50 Menschen nur, weil sie selbst oder ein anderer Verkehrsteilnehmender zu schnell unterwegs waren. Damit war fast jeder zweite tödliche Verkehrsunfall 2023 auf überhöhte oder nicht angepasste Geschwindigkeit zurückzuführen. Und genau deshalb beteiligen wir uns am Speedmarathon. Denn jeder der auf Brandenburgs Straßen zu schnell unterwegs ist, muss damit rechnen geblitzt zu werden. Geht es doch tatsächlich darum Menschenleben zu retten. Die erneut hohe Anzahl an festgestellten Verstößen zeigt, wie nötig unsere Kontrollen immer noch sind.“

 

Polizeidirektion Nord

Auf der L 14 zwischen Krempendorf und Meyenburg (Landkreis Prignitz) wurde ein PKW mit 144 km/h bei erlaubten 70 km/h festgestellt.

 

Polizeidirektion Ost

Auf der Alleestraße L15 zwischen Gollmitz und Berkholz (Landkreis Uckermark) überschritt ein 42-jähriger PKW Fahrer die zulässige Höchstgeschwindigkeit von 70 km/h mit einer Geschwindigkeit 117 km/h.

 

Polizeidirektion Süd

Zwischen Tauer und Jänschwalde (Landkreis Spree-Neiße) wurde ein 36-jähriger Fahrer mit 127 km/h bei erlaubten 70 km/h gelasert. Auch hier handelt es sich um eine Straße mit Alleecharakter.

 

Polizeidirektion West

Ein 23-jähriger Fahrer wurde auf der BAB 10 bei Ludwigsfelde (Landkreis Teltow-Fläming) mit einer Geschwindigkeit von 148 km/h festgestellt. Die zulässige Höchstgeschwindigkeit lag aufgrund der dortigen Baustelle bei 80 km/h.

 

Der Speedmarathon ist Teil der europaweiten ROADPOL Geschwindigkeitskontrollen. Ziel dieser Aktion ist, die Gefahren von zu schnellem Fahren in das Bewusstsein zu rücken und hierdurch die Verkehrssicherheit zu verbessern. Um den Kontrolldruck zusätzlich zu steigern, wurden die Kontrollen im Vorfeld auch mit den Städten und Gemeinden vor Ort abgestimmt und sie ebenfalls zur Teilnahme am Speedmarathon motiviert.

Im Rahmen der Verkehrskontrollen setzte die Polizei Brandenburg landesweit, parallel zum Themenschwerpunkt, verschiedene technische Mittel zur Verkehrsüberwachung ein. Neben den mobilen Messanlagen, waren auch automatisch arbeitenden Messanlagen aufgestellt worden und Polizeibeamte kontrollierten auch mit Lasermessgeräten mobil im ganzen Land. Dabei verfolgte die Polizei eine Doppelstrategie, nach der sowohl offensiv und erkennbar mit Messtechnik Präsenz gezeigt wurde. Allein dadurch werden Verkehrsteilnehmer vielfach zu einem regelkonformen Verhalten veranlasst. Und das nicht nur kurzfristig. Gleichzeitig wurden aber auch an den zuvor identifizierten Schwerpunktorten Maßnahmen durchgeführt, bei denen auch zivile Einsatzmittel zum Einsatz kamen, um agil und gezielt Verstöße ahnden zu können.

 

Zum Hintergrund:

ROADPOL steht für "European Roads Policing Network". Dabei handelt es sich um eine Nicht-Regierungsorganisation, hervorgegangen aus einem Zusammenschluss von Verkehrspolizeien der Mitgliedsländer der Europäischen Union. Dieses europäische Verkehrspolizei-Netzwerk hat es sich zur Aufgaben gemacht, europaweit nationale Aktionen zur Durchsetzung der Vorschriften im Verkehrssektor zu koordinieren. Das Hauptziel ist die Reduzierung der auf Europas Straßen Getöteten und Schwerverletzten.

Am Speedmarathon beteiligte sich die Polizei Brandenburg bereits in den letzten Jahren durch eigene Kontrollen an Orten, die sich als Unfallschwerpunkte oder unfallgefährdete Bereiche identifizieren lassen. Auf den Straßen der Region verunglückten im vergangenen Jahr bei 74.037 Verkehrsunfällen über 10.923 Verkehrsteilnehmer, davon 108 tödlich. Hinsichtlich der Unfallschwere stellt dabei die Hauptunfallursache Geschwindigkeit mit 50 tödlich verletzten Menschen einen besonderen Schwerpunkt dar.

Zwar waren im Jahr 2023 nur 8,3 Prozent aller Verkehrsunfälle in Brandenburg auf die Unfallursache Geschwindigkeit zurückzuführen, gleichzeitig stieg der Anteil der Verletzten bei derartigen Verkehrsunfällen um 19,3 Prozent auf 2.519. Im Durchschnitt ist fast jeder fünfte Verkehrsunfall mit verletzten Verkehrsteilnehmern auf zu schnelle oder nicht angepasste Geschwindigkeit zurückzuführen.

Die Zahl der 2023 festgestellten Geschwindigkeitsverstöße auf Brandenburgs Straßen stieg im Vergleich zum Jahr 2022 noch einmal um 3,8 Prozent auf 1.301.810 an.

Damit wird deutlich, dass das Verkehrssicherheit zu einer der Kernaufgaben polizeilicher Arbeit gehört. Es ist Ziel der Verkehrssicherheitsarbeit, die Hauptunfallursache Geschwindigkeit zu bekämpfen. Eine der Maßnahmen dabei ist die Beteiligung am europaweit konzertierten Speedmarathon. Im vergangenen Jahr stellte die Polizei Brandenburg während des Speedmarathons an 162 Orten und stellte 3.920 Verstöße innerhalb eines Tages fest. Schwerpunkt war 2023 wie in diesem Jahr die Überwachung der Geschwindigkeit außerhalb geschlossener Ortschaften mit Alleecharakter, aber auch vor besonders gefährdeten Orten wie Schulen, Kindergärten oder Seniorenwohnanlagen.

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